Logopädie: Therapie bei Aphasie durch Schlaganfall

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Welche Bedeutung Kommunikation hat, wird einem besonders bewusst, wenn die Sprache und das Sprechen plötzlich eingeschränkt oder nicht mehr möglich sind. Eine häufige Ursache für den Verlust der Sprache sind Hirnschädigungen als Folge eines Schlaganfalls.

Bei einer Sprachstörung (Aphasie) kann es zu Störungen des Sprachverstehens, der Sprachproduktion, des Lesens und des Schreibens in unterschiedlicher Ausprägung und Zusammensetzung kommen. Beispielsweise fallen den Patienten die Bildung von Sätzen und das Anwenden des Wortschatzes schwer. Eine Aphasie bedingt durch einen Schlaganfall sollte so früh wie möglich sprachtherapeutisch behandelt werden.

Das Ziel: Sprachfähigkeit zurückgewinnen

Sprachstörungen können unterschiedliche Bereiche betreffen: die Grammatik, den Wortschatz und das Sprachverstehen. Das Sprechen gelingt bei vielen Patienten häufig ebenfalls nicht mehr, da die Planung der Sprechbewegungen beeinträchtigt ist. Die Lese- und Schreibfähigkeit kann ebenfalls betroffen sein. Jede aphasische Störung äußert sich anders. Abhängig von Art und Ausprägung der einzelnen Symptome lässt sich die Aphasie in vier Typen unterteilen: die amnestische Aphasie, die Broca-Aphasie, die Wernicke-Aphasie und die globale Aphasie.

Therapiemaßnahmen

Zu Beginn der logopädischen Therapie finden ein Gespräch und eine ausführliche Diagnostik statt, um herauszufinden, wie man den Patienten am besten unterstützen und seine Lebenssituation verbessern kann. Bei einer Sprachstörung (Aphasie) ist das Ziel in erster Linie, die Verarbeitung von Sprache im Gehirn zu verbessern, sodass verloren gegangene Funktionen wiedererlangt werden. Auf dem Therapieplan stehen je nach Art der Störung die Bereiche Sprechen, Verstehen, Schreiben und Lesen. Angewandt werden logopädische Therapiemethoden, die individuell auf die Ressourcen des Patienten abgestimmt sind. Mit ihnen kann es gelingen, die Sprachfähigkeit des Patienten zurückzugewinnen oder neue Kommunikationsstrategien einzusetzen, mit denen er im Alltag zurechtkommt. Studien zeigen, dass die Logopädie bei einer hohen Prozentzahl der Schlaganfall-Patienten eine Verbesserung des Sprechens und des Verstehens erreichen kann. Die Schwere der Störung und der Umfang des betroffenen Gehirnareals sind für den Erfolg entscheidend. Darüber hinaus werden mithilfe der Logopädie ebenso viele weitere neurologisch bedingte Funktionseinschränkungen therapiert. Beispielsweise Störungen des Sprechens (Dysarthrien und Sprechapraxien), Störungen der Nahrungsaufnahme (Dysphagien) und Gesichtslähmungen.

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