Andere Länder – andere Sitten. So begegnen Menschen dem Tod in anderen Teilen der Welt

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Hierzulande schweigen wir zum Thema Tod meist. Denn: In Deutschland verstehen wir den Tod als Grund zur Trauer. Andernorts nehmen die Menschen ihn hingegen zum Anlass, das Leben der Verstorbenen zu feiern.

Mexiko

Sie haben sicher schon einmal vom Tag der Toten gehört. In Mexiko zelebrieren die Menschen den Día de los muertos jährlich am zweiten November. Dem mexikanischen Volksglauben zufolge kehren die Seelen der Verstorbenen an diesem Tag ins Diesseits zurück, um mit ihren Angehörigen zu feiern. Kleine, mit Blumen beschmückte Altäre säumen die Straßen. Auf ihnen legen die Hinterbliebenen Gegenstände ab, die den Verstorbenen zu Lebzeiten Freude bereitet hätten. Häufig finden sich hier der Lieblingsschnaps oder die bevorzugte Zigarrenmarke wieder. Natürlich gehören auch traditionelle Speisen dazu; charakteristisch für den Día de los muertos sind Süßigkeiten und Gebäck in Form eines Totenschädels.
Nach ausgelassenem Feiern findet der Tag an den Gräbern der Verstorbenen seinen Ausklang. Die Angehörigen bringen Geschenke sowie das Lieblingsessen des Toten mit und erinnern sich an die gemeinsame Zeit.

Jamaika

Jamaikaner halten nach dem Tod eines Familienmitglieds eine neuntägige Totenwache ab, die sogenannte ‚Nine-Night‘. Zurückzuführen ist dies auf den Glauben, die Seele brauche so viel Zeit, um sich vom Körper zu lösen und ihren Weg ins Jenseits zu finden. Bei einer zu frühen Beisetzung bestehe die Gefahr, dass die Seele auf der Erde verweilt und fortan spukt. Im Laufe der neun Tage finden sich Freunde und Verwandte im Haus des Toten ein und bringen Speisen und Getränke mit. Am Ende der neuntägigen Totenwache feiern sie ein feucht-fröhliches Fest. Traditionell wird zu diesem Anlass Rum getrunken. Dazu werden typisch jamaikanische Speisen wie Bammy und frittierter Fisch gereicht. Allerdings beginnt das Festmahl erst nach Mitternacht, also wenn der Geist des Verstorbenen endgültig die irdische Welt verlassen hat.

Deutschland

Wissen Sie, warum man hierzulande nach Eintritt des Todes ein Fenster öffnet? Dieser Brauch geht auf die Überzeugung zurück, man müsse der Seele nach dem Verlassen des Körpers einen direkten Weg ins Jenseits ermöglichen. Möglicherweise handelt es sich hierbei sogar um mehr als reinen Aberglauben: Bereits 1902 glaubte ein amerikanischer Arzt namens Duncan MacDougall, beweisen zu können, dass der Mensch über eine Seele verfügt. Hierfür ließ er Patienten vor und nach deren Ableben wiegen. Das Ergebnis: Nach Eintritt des Todes – und dem vermeintlichen Verlassen der Seele des Körpers – wog der Mensch durchschnittlich 21 Gramm weniger.
Beim Trauergottesdienst lässt schon der Name auf die vergleichsweise negative Einstellung der Deutschen dem Tod gegenüber schließen. Der christliche Trauergottesdienst gilt als Akzeptanzritual. Beim anschließenden Leichenschmaus gedenken die Hinterbliebenen der Verstorbenen. Die Trauergesellschaft tauscht Geschichten aus und gibt Anekdoten über den Toten zum Besten. So lebt er in der Erinnerung fort. Der Brauch des Leichenschmauses hat übrigens einen ganz praktischen Ursprung: Damals war damit zu rechnen, dass einige Angehörige von weit her kommen und so die Möglichkeit haben würden, sich zu stärken.
Auch im Hinblick auf die Kleiderordnung geht es in Deutschland um einiges düsterer zu als beispielsweise in Mexiko. Wenn auch keine Pflicht besteht, sich in schwarz zu kleiden, bevorzugen doch die meisten Trauernden diese Farbe. Als offizielle Trauerfarbe galt in Europa übrigens bis ins 19. Jahrhundert noch die Farbe Weiß. Erst nachdem es sich als typische Farbe für Hochzeiten etabliert hatte, wurde Schwarz zur Trauerfarbe schlechthin. Inzwischen halten immer mehr Menschen ihre Angehörigen dazu an, sich anlässlich ihrer Beerdigung in einer anderen, weniger düsteren Farbe zu kleiden. Wie ist es mit Ihnen? Wollen Sie diese Traditionen aufrechterhalten?
In Leipzig verlassen die Menschen sich auf das Bestattungshaus Klaus, welches sowohl traditionelle als auch verhältnismäßig neue Formen der Bestattung anbietet. Neben Erd- und Feuerbestattungen klären die einfühlsamen Mitarbeiter Kunden über die vielseitigen Möglichkeiten auf, die sich für jede Bestattung ergeben.

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