Im Interview: Interview mit Ambulante Krankenpflege ZUVERSICHT / Veronika Schmidberger

Jeder hat Verwandte, welche mit dem Alter Stück für Stück ihre Selbstständigkeit verlieren. Die Frage ist dann, wie soll es weiter gehen? Muss immer ein Altersheim die Lösung sein? Unternehmen wie Ambulante Krankenpflege ZUVERSICHT bieten interessante Alternativen: Wohngemeinschaften mit Gleichgesinnten oder eine Tagesbetreuung für einen spannenderen Alltag. Damit werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Durch das Angebot unterstützt ZUVERSICHT pflegebedürftige Menschen und geht gleichzeitig gegen Vereinsamung im Alter vor.

  1. Um in einem Beruf wie Ihrem zu arbeiten, muss man ausgesprochen ausgeprägte soziale Kompetenzen besitzen. Wurde Ihnen dies durch Ihre Mutter in die Wiege gelegt oder hat sich das Interesse für Ihren Beruf selbstständig entwickelt?

    Sowohl als auch. Meine Mutter hat selbst jahrelang in dem Beruf gearbeitet und 1995 den ambulanten Pflegedienst gegründet. Die sozialen Kompetenzen dürften also von ihr stammen. Doch gleichzeitig habe ich mich dahin gehend entwickelt – und tue es noch. Ich denke, mir war nicht von Anfang an bewusst, dass ich in diesem Bereich Fuß fassen würde. Doch seitdem ich ZUVERSICHT von meiner Mutter übernommen habe, bin ich tagtäglich dankbar, hier sein zu dürfen und all diesen Menschen zur Seite zu stehen.

  2. Warum sollten Kinder ihre Eltern mit dem Alter in Ihre Obhut übergeben?

    Das Problem im Alter ist oft die Einsamkeit. Die Kinder verlassen das Zuhause und bauen ihr eigenes Leben auf. Sie haben ihre eigene Familie und ihre eigenen Probleme. Da bleibt leider oft nur noch wenig Zeit, die Eltern oder Großeltern häufig zu besuchen und zu unterstützen. Diese wiederum schaffen es alters- und krankheitsbedingt nicht mehr, ihre sozialen Kontakte so zu pflegen wie früher. Langsam vereinsamen die Menschen. Doch an diesem Punkt möchten wir helfen. Wir nehmen jeden auf und kümmern uns um ihn. Mit einem kompetenten Team sorgen wir für das richtige Maß an Unterhaltung, bieten immer ein offenes Ohr und unterstützen im Alltag. Ganz nach dem Motto: „Gemeinsam statt einsam.“ Über die Krankenpflege und Tagesbetreuung hinaus betreuen wir eine Wohngemeinschaft. Die Senioren können Ihr eignes Zuhause mitnehmen und sich in der Wohngemeinschaft einrichten. Sie leben also nicht in einem Heim, sondern in einem neuen Zuhause.

  3. Durch die Tagesbetreuung unterstützen Sie Senioren dabei, möglichst lange in ihrem eignen Zuhause zu bleiben. Was kann man sich genau darunter vorstellen?

    Unsere Tagesbetreuung ist eine unserer Maßnahmen gegen Vereinsamung im Alter. Warum sollen die Menschen allein zu Hause sitzen, wenn sie ihre Zeit auch zusammen mit Gleichgesinnten bei uns verbringen können? Daher können die Senioren von montags bis freitags unsere Tagesbetreuung wahrnehmen. Von früh bis spät sitzen alle zusammen, frühstücken gemeinsam, spielen Spiele und essen Kuchen. Am Abend geht es dann wieder nach Hause. Das bietet nicht nur eine willkommene Abwechslung zum öden Alltag, sondern die Menschen können Kontakte knüpfen. Nicht selten sind hier neue Freundschaften entstanden.

  4. Sie bieten nicht nur die Tagesbetreuung und die Wohngemeinschaft, um Senioren das Heim zu ersparen. Wie unterstützen Sie die Menschen noch im Alltag?

    Alter und Krankheiten können zu einer Pflegebedürftigkeit führen. Die Menschen kommen zu Hause allein nicht mehr zurecht. Die Lösung soll dann meist das Heim sein, dort stehen Fachkräfte unterstützend zur Seite. Doch dafür muss man das eigene Zuhause aufgeben und in fremder Umgebung leben. Wir wollen diesen Menschen jedoch die gleiche Unterstützung bieten – das Ganze allerdings Zuhause. Wir helfen beim Putzen, Kochen, Waschen und allem, was die Pflegebedürftigen nicht mehr allein schaffen. Gleichzeitig bieten unsere qualifizierten Pflegekräfte die nötige medizinische Versorgung an. Somit können die Menschen möglichst lange im eigenen zu Hause bleiben.

  5. Die Leitung des ambulanten Pflegedienstes ist nicht ihr alleiniges Standbein. Sie arbeiten als Beraterin für Fresenius. Was hat es damit auf sich?

    Fresenius bietet eine spezielle Trinknahrung für Menschen, die oral nicht mehr genügend Nährstoffe aufnehmen können. Die Trinknahrung ist eine spezielle Nahrungsergänzung, die alle nötigen Mineralien und Spurenelemente liefert, die der Mensch benötigt. Dies heißt allerdings nicht, dass ich jedem Raten würde die Trinknahrung zu nehmen. Denn hierbei handelt es sich um eine ganz spezielle Ernährungsform. Wenn ich allerdings Senioren in der Tagesbetreuung oder in unserer Wohngemeinschaft entdecke, die nicht mehr selbstständig alle wichtigen Nährstoffe aufnehmen können, dann biete ich ihnen diese Alternative. Das rundet das Konzept von ZUVERSICHT ab.