Im Interview: Diplom-Kaufmann Bernd Hagenbring

Diplom-Kaufmann Bernd Hagenbring zeigt Einblicke in das Leben eines Steuerberaters und Wirtschaftsprüfers. Anhand seiner Berufswahl wird ganz klar, wie wichtig das lebenslange Lernen ist und das der Job alles andere als langweilig ist.

  1. Für viele Menschen ist das Steuerrecht ein böhmisches Dorf. Wie kamen Sie zu dem Beruf des Steuerberaters und Wirtschaftsprüfers?

    (lachend) Ja, als armer BWL-Student stellte sich irgendwann die Frage, was ich denn beruflich machen möchte. Das damalige Ziel war es: mit 40 in Rente zu gehen. Naja, nun bin ich über 40 und arbeite immer noch – und das sogar sehr gerne. Ich habe Spaß an meinem Job und merke immer wieder, dass er mich geistig fit hält.

  2. Auf Ihrer Homepage haben Sie eine Menge Informationen für Ihre Mandanten über das aktuelle steuerliche Geschehen. Wie viel Zeit investieren Sie um sich auf dem Laufenden zu halten?

    Oh, das kann man gar nicht so genau sagen. Eigentlich bilde ich mich jeden Tag immer wieder weiter fort. Man schlägt etwas nach oder muss recherchieren. Als Wirtschaftsprüfer muss ich mich regelmäßigen Qualitätsprüfungen von der Wirtschaftsprüferkammer unterziehen. Zusätzlich ist von der Steuerberaterkammer vorgeschrieben, dass man sich jährlich 40 Stunden auf Seminaren und Tagungen fortbilden muss. Aber auch das überschreite ich und mein Team. Allein meine Mitarbeiter haben 26 – 28 Seminare pro Jahr. Denn nur wer selbst immer auf dem Laufenden ist, ist in der Lage das Optimum für seine Mandanten herauszuholen.

  3. Was sind die schönsten Momente in Ihrem Berufsalltag?

    Eigentlich immer dann, wenn ich das Beste für meine Mandanten erreichen kann. Gerade letzte Woche gab es einen sehr kniffeligen Fall, der für einen Mandanten auch hätte unschön ausgehen können. Gerade in solchen Fällen macht sich unsere Weiterbildung immer bezahlt. Denn der Fall ist dank unserer Arbeit für unseren Mandanten, und somit auch für uns, gut ausgegangen.

  4. Was war bisher die größte Herausforderung in Ihrem Job?

    Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Wenn man auf die gesamte Karriere zurückblickt, ist es der Schritt sich selbstständig zu machen. Und das ist auch weiterhin die größte Herausforderung. Denn man hat nicht nur die Verantwortung für einen selbst, sondern auch die für die Mitarbeiter und Mandanten.

  5. Viele Menschen fürchten die jährliche Steuererklärung. Welche Tipps haben Sie, damit man die Steuererklärung nicht fürchten muss?

    Zu einem guten Steuerberater gehen. Dieser ist bestens geschult und weiß genau, worauf es ankommt. Meist ist das Honorar ein gutes Indiz für die Qualität des Steuerberaters, denn Weiterbildungen sind kostspielig. Aber auch die Region spielt eine Rolle. Ein Steuerberater in München hat zum Beispiel höhere Kosten für die Miete der Kanzlei und sein Personal als ein Kollege in einer ländlichen Region.