Vereine stärken das Wir-Gefühl

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Menschen haben das Bedürfnis, sich in Gemeinschaften und Vereinen zu versammeln. Sie wollen ihre Interessen mit Gleichgesinnten teilen. Das bestätigen die vielen existierenden Vereine: In Deutschland gibt es heute rund 600.000.

Ein Verein ist der freiwillige, dauerhafte Zusammenschluss einer Interessengruppe zu einem geselligen Zweck. Gesellschaftliches Leben und das Gefühl von Zusammenhalt entstehen. Jeder kann seine individuellen Interessen in einer Gemeinschaft ausleben. Das ist der Grund, warum Menschen Vereine lieben: So hat sich die Anzahl der Vereine seit den siebziger Jahren verfünffacht. Man trifft auf Gleichgesinnte und kann sich austauschen.

Besonders angesehen und beliebt sind Sportvereine. Jeder Fünfte ist Mitglied in einem Fußball-, Handball- oder Tennis-Verein und verbringt fast seine gesamte Freizeit hier. Das hält fit und steigert gleichzeitig das Gemeinschaftsgefühl. Viele bringen sich zudem in Hobby- und Interessenvereinen ein. Sie begeistern sich sowohl für Musik- und Gesangsvereine als auch Kleingarten- und Tierzüchtervereine.

Mehr Vereine – weniger Mitglieder

Der deutsche Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler Walther Müller-Jentsch unterscheidet Vereine unter organisationssoziologischen Gesichtspunkten in drei Gruppen: So gibt es laut Müller-Jentsch Selbstzweckvereine, ideelle Vereine sowie Selbst- und Fremdhilfe-Vereine. Die regelmäßig stattfindenden Treffen in der hektischen Zeit bilden eine Konstante. Sie stillen das menschliche Bedürfnis, sich in eine Gruppe einzubringen. Man kann vom Alltagsstress abschalten und seine Zeit mit Teamkammeraden und Freunden genießen.

Doch wir arbeiten zu viel. Das akute Problem zeigt sich besonders im Freizeitsektor: So sinken die Mitgliederzahlen der Vereine stetig. Im Jahr 1990 waren 62 Prozent der Bevölkerung Vereinsmitglieder. Heute sind es nur noch 44 Prozent. Trotz schwindender Größe ist die Entwicklung innerhalb der Vereine positiv. Denn die wenigen Mitglieder engagieren sich: Drei von vier sind aktive Mitglieder. Sie nehmen an regelmäßigen Trainings sowie Proben teil, helfen bei geplanten Veranstaltungen und erfreuen sich an gemeinschaftlichen Aktivitäten. Die engagierte Teilnahme am Vereinsleben kann somit das Bedürfnis nach sozialer Interaktion in der Gemeinschaft zuverlässig stillen.

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